Hochzeit im Schloßhotel Gedern in Hessen (mit Hindernissen)
Ein Tag mit Hindernissen…
Wir beginnen 5 Uhr morgens in Leipzig, das Auto ist gepackt, rappelvoll bis unters Dach, zwei Hochzeiten und 1500 km Autofahren stehen auf dem Programm, Hessen und Bayern… mit allem was dazu gehört. Freitag ne Reportage in Gedern und Samstag in Wörth, Photobooth durfte auch nicht fehlen, Softboxen, Blitzanlage, Beamer, Notebook, Kabel, zwei Kisten Verkleidungskram, Hintergrundsystem und natürlich der ganze Fotokram + Klamotten für drei Tage. Los gings also, Kinder waren versorgt und untergebracht, an dieser Stelle gleich mal ein grosses Lob und Dankeschön an Philipp meinen Sohnemann und an Gela meine über alles geliebte Schwiegermutter 😉 … Auf nach Hessen!
Bis hierhin ist alles noch prima, wir erreichten den Vogelsbergkreis ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Es war tolles Wetter, warm und mein Wenigschlafbierkater verschwand auch allmälig. Da die Klimaanlage unseres 300000km Daimler schon vor Jahren das zeitliche gesegnet hat und es doch znehmend warm wurde, blieb nur eins, Fenster auf! … 2cm runter und da hörte ich es… ein sonores Brummen, nicht schlimm aber merklich. Ich behielt am Anfang für mich und schob es auf die Resonanz der engen Gassen um meine Frau nicht zu beunruhigen… Mit jeder Ortschaft wurde es lauter und klang gefährlicher, irgendwann kam der Moment als Nicki das Fenster ganz öffnete… Da war es aus! „Halt sofort an! ich rufe den ADAC!!!“ tönte es rechts neben mir. „Schatz bleib ruhig, das ist ein Daimler, nicht umsonst werden die gern als Taxi eingesetzt. Der hält durch!“ So ein bisschen brummen wird den Dicken schon nicht gleich umbringen…
Wir kamen auch in Schotten an, haben noch ein wenig die Aufregung, Vorbereitung und Details fotografiert, bis es dann zur Trauung ging, rein ins Auto und ab zum Rathaus. Als sich die Leute auf den Strassen nach uns umdrehten und mit offenem Mund stehen blieben, fing auch ich an mir ein paar Gedanken um das Brummen zu machen, zumal das Autoradio es nicht mehr schaffte das Geräusch zu überdecken… Egal, im Moment hab ich ganz Anderes im Kopf, nämlich ne tolle Hochzeit! Trauung, Sektempfang und die ersten Portraits waren im Kasten und schon gings weiter ins Schloßhotel nach Gedern… Aus den paar Gedanken, die ich mir vorher um unser Auto gemacht habe, wurde Angst!!! Ja nicht zuviel Gas geben, nicht zuviel bremsen und vorallem das Radio schön laut machen… Wir kamen auch prima im Schlosshotel an, haben den Rest von dem wundervollen Tag dokumentiert, hatten Spass, geile Bilder und ne Menge tolle Menschen kennengelernt. Das Autoproblem rückte, in unseren Köpfen, in weite Ferne…
Bis zu dem Moment als wir Abends einstiegen und den Motor starteten… Nicki ist gefahren! Ich beruigte sie im Minutentakt, obwohl ich denke, dass sie meine Angst gespührt hat. Irgendwann beruhigte sie dann mich, weil es auf der Autobahn doch kaum noch zu hören war, 170 und Radio volle Pulle an! „Siehst du, es ist weg…“
Ich beruhigt, Nicki beruhigt, alle glücklich, wir liessen den Tag Revue passieren und freuten uns über die geilen Bilder. Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir auch in Erlenbach (Bayern in der Nähe von Wörth am Main, unser Hotel war da) an. Durst, riesen Hunger und müde Füsse inklusive. Ich hab tapfer ne Pizzeria gegoogelt, auch gefunden und nun los, kurz nach 9 muss man sich schon sputen um noch was vernünftiges zum Essen zu bekommen… Da kamen sie, die engen Gassen von Erlenbach… Und schon war die Freude, über das sich von selbst reparierende Auto, dahin. Ein Brummen und kreischen, das dir fast die Ohren abfielen. Inzwischen hatten wir auch die Pizzabude gefunden. Die gab es natürlich nicht mehr! Auf zur nächsten… ZU!!! Scheisse und nu? „Lass uns weiter suchen! Wir finden schon was!“ Und das Auto? „Das hält durch, so ein toller Mercedes lässt uns schon nicht im Stich!“ Ich hatte es gerade ausgesprochen, da hat es einen riesen Schlag getan und das Geräusch war von jetzt auf gleich weg. Ich sah rüber zu Nicki, hatte ein breites Grinsen im Gesicht und dachte, jetzt ist der Ast, der sich irgendwo verklemmt hatte, rausgefallen und jetzt ist wieder alles in Ordnung. Dann sah ich die ganzen Lampen, die das Armaturenbrett hell erleuchten ließen… In dem Moment schrie Nicki „Ich kann nicht mehr lenken!“ Hmmm, war wohl doch kein Ast… Durst, Hunger und müde Füsse verfolgten uns weiterhin, zusätzlich wussten wir, das wir 9 Uhr morgens in Frankfurt beim Frisör stehen müssen… Angehalten, ausgestiegen, Haube auf und da hab ich sogar in stockfinsterer Nacht gesehen was los war. Ein paar Riemenstückchen, viele Späne und ein paar Teile der Lichtmaschine, haben sich überall im Motorraum verteilt… Grand merde!!! Aber mein, immer treuer, geliebter Daimler, hatte offenbar ein Nachsehen mit uns, kurzer Blick in die Strassen, wo bin ich, 50m vor ner Dönerbude! Check, wenigsten das Hunger und Durstproblem können wir lösen!
Nicki telefonierte mit dem ADAC und ich studierte die Speisekarte (Arbeitsteilung)! Noch ein letzter Blick aufs Navi… Ah, 900m vor dem Hotel! Egal, vom jammern wirds nicht besser und ohne Mampf kein Kampf! Essen und tapfer auf den ADAC warten… Der kommt aus Aschaffenburg!!! Nachdem uns der Dönerkollege nach 1,5 Stunden darauf aufmerksam machte, dass er jetzt so langsam ins Bett möchte, haben wir es uns auf der Strasse bequem gemacht… Irgendwann kam dann auch der ADACMensch und schleppte uns und den Daimler voller Ausrüstung, nach Aschaffenburg. Einige Telefonate und ner Stunde später, war dann auch klar dass wir nen Leihwagen kriegen. Auf die Frage „Ist der auch größ genug?“ (kaputtes Auto ist ne E-Klasse), bekamen wir die Antwort „Na klar!!! Wir haben nur große Kombis!!!“ Wieder ein Stück beruhigter kamen wir dann in Aschaffenburg an, noch ne Stunde Papierkram und dann durften wir unseren Leihwagen in Empfang nehmen! Ich sah das Auto und hatte noch den Satz im Ohr „Wir haben nur große Kombis!“ Ich stehe vor nem 75 PS starken Peugeot, in dem ein überzeugter Single nicht mal Platz hätte seine Kondome zu transportieren… What the Fuc…!!! Wie sollen wir den ganzen Scheiss darein kriegen? Nun heisst es Tetris für Hochzeitsfotografen! Geschoben, gedrängelt, augepackt, eingepackt, unwichtiges da gelassen, jeder ne Softbox auf den Kopf und los gings, zurück nach Erlenbach!!!
Ich hatte ein paar Tage vorher mit der Wirtin gesprochen, sagte ihr das es bei uns etwas später wird und wir den check in nicht bis 20.00 uhr schaffen. „Kein Problem, ich deponier den Schlüssel!“ Hmmm, da jetzt aus 22.00 uhr, 3.00 Uhr morgens geworden ist, glaubten wir nicht mehr daran das das klappt… Und an Autoschlaf in nem Matchbox war nicht zu denken…
Schlüssel war deponiert und wir konnten dann doch 3 einhalb Stunden das superbequeme Hotelbett nutzen… 6.30 klingelt der Wecker! Ich runter, ne Gutenmorgenzigarette rauchen und dann kam sie!!! Die netteste Hotelchefin die ich je erlebt habe!!! „Sie sehen ganz schön mitgenommen aus!!! KAFFEEEEEE???!!!“ JAAAAAAA, literweise!!! Wir schnackten ein wenig, sie gab Mir ne Menge Zuspruch und ne Thermoskanne Kaffe, ein paar Brötchen und zwei gekochte Eier!!! Wünschte uns viel Spass, viel Erfolg und gut Licht!
Ab zum Frisör nach Frankfurt!!! Wie die Story weitergeht und welche kleinen Problemchen und Unwegbarkeiten noch auf uns zu kamen, erfahrt ihr im nächsten Blogpost! … 😉
Hier noch die wichtigsten links des Tages und dann wie immer Bilder!!!!
Bei Liebes Hotel und Restaurant (die netteste Hotelchefin ever)
Cafe zeitlos (Cafe, Kultur und vieles mehr)
Altes Rentamt (Garten und Wohnkultur)
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